NDR/Arte

Sabine Meyer und die Klarinette

Mit Sabine Meyer trat ein Instrument in das Scheinwerferlicht, von dem man allzu lange dachte, es sei in erster Linie eine Klangfarbe im Orchester oder ein Einheizer auf dem dörflichen Tanzboden. Sabine Meyers hat, als führende Klarinettistin unserer Zeit, den Triumphzug ihres Instruments erst möglich gemacht. Mit ihr hat das oft unterschätzte Instrument die Konzertpodien als Soloinstrument zurückerobert.

 

Natürlich darf dabei das legendäre Klarinettenkonzerts von Wolfgang Amadeus Mozart nicht fehlen. Es gibt wohl kaum eine Musik, die in so vielen anrührenden Filmszenen vorkommt, wie das Thema aus dem zweiten Satz des Konzerts. Kein Wunder. Der Schlüssel ist das Instrument. Die Bassettklarinette, für die Mozart das Konzert ursprünglich schrieb, liefert durch ihren großen Tonumfang und ihre tiefen Register diesen besonders warmen, weichen und tiefen Klang.

Aber es ist nicht nur das viel zitierte Adagio, das dieses Konzert so einzigartig macht. Vor allem in den Ecksätzen lotet Mozart mit extrem weiten Sprüngen und radikalen Registerwechseln alle technischen Möglichkeiten der Bassettklarinette aus. Gerade wegen dieser enormen technischen Herausforderungen weichen viele Musiker auf die „normale“ Klarinette aus. Nicht so Sabine Meyer. Die Weltklasse-Klarinettistin hält an der Ursprungsidee fest und spielt die Komposition auf der anspruchsvollen Basseettklarinette.

Rund um das Konzert in der Hamburger Laeiszhalle mit dem Kammerorchester Basel und Dirigent Giovanni Antonini, wird in „Sabine Meyer und die Klarinette“ erfahrbar, was es bedeutet ein so oft gespieltes Stück immer wieder neu zu erfinden, welche speziellen Herausforderungen das Instrument in sich trägt und wie es Sabine Meyer gelang, ihren ganz eigenen Ton zu finden.

Dokumentation D, 2018, 43 Min.
Ein Film von Andreas Morell

DOP: Nikolai Sevke
Ton: Christoph Bock
Tonmischung: Jörn Steinhoff
Schnitt: Nina Mühlenkamp
Farbkorrektur: Jan Hartmann

Produktionsleitung: Melanie Clausen
Redaktionsleitung: Ulrike Dotzer
Produzenten: Bernhard von Hülsen, Maria Willer

Eine Produktion der 3B-Produktion GmbH im Auftrag vom NDR in Zusammenarbeit mit ARTE.